Im Forschungsprojekt “puppetµcamera” setzten wir uns auf unterschiedliche Weise mit dem Zusammenspiel von Kamera, Bewegtbild und Figurenspiel auseinander.
Kamera als Mitspielerin
Eine Fragestellung war dabei: Was passiert, wenn die Kamera zur Mitspielerin wird? Ihr aufgenommenes Bild wird dabei als Projektion in den Bühnenraum auf unterschiedliche Screens projektiert.
Eine erste Erkenntnis: Die Kamera darf nicht unkontrolliert pendeln, sondern muss bewusst gehalten werden.
Sie darf auch schwirren oder stehen bleiben oder schräg gehalten werden; ihre Bewegungen müssen immer präzise geführt und gestoppt sein: Dann gibt es immer neue Blickwinkel auf den ungeduldigen aber doch recht statischen Oberon.
Evtl. eignet sich eine neue leichtere Kamera dafür besser, die sich dann auch gut zoomen lässt. Die Kamera kann klein und auf einem Brettchen befestigt sein, das dann relativ kurz geschnürt wird. In der Greenscreenbox oder auf der Bühne kann die Kamera ganz dicht an ihr Filmobjekt herangehen. Damit ergeben sich auch noch andere größere Bewegungen; auch mit einem Stock/Stab verbunden, wären die Bewegungen auszuprobieren. Wir experimentieren mit der Kamera direkt in der Hand. Dabei stören die Kabel erheblich. Es gibt Kameras ohne Kabel mit einem bis zu 5 Stunden arbeitenden Akku.
Eine Taschenlampe, eine Antennen LED oder Spots begleiten das Kameraauge durch die Bühne.
Wie gestaltet man die Mitspielerin Kamera, damit sie eine Theaterfigur wird?
Wie öffnet sich der Zuschauer einem technischen Gerät, das plötzlich Rolle sein soll? Wo setzt die Wahrnehmung des Animationsvorgangs im Zuschauer an? Die Auswahl dessen, was die Kamera filmt, kann sehr emotional sein. Wir können Puck vor den Augen der Zuschauer zusammenbauen und binden sie so mit ein in die Gestaltung. Wäre Puck eine Drohne, würde man ihn als Insekt wahrnehmen.
Wie sieht die Projektion aus, wenn die Kamera direkt mit dem Beamer gekoppelt wird?
Wir verbinden die Kamera mit einem akkubetriebenen LED-Beamer, der durch die Bühne wandern kann. Die Rolle Puck kann Licht, Beamer und Kamera als eigenes mobiles System bilden.
Die Verbindung zwischen Kamera und Beamer ist durch eine gute Choreographie von Filmbild und Projektion in der Bühne zu erreichen und in einer Rolle wie Puck dramaturgisch sehr interessant zu gestalten. Es gibt mittlerweile Beamer, die so klein sind, dass sie gut mit der Kamera kombiniert werden können. Am besten wäre ein Autofocus, der aber nicht immer in einen kleinen Beamer eingebaut ist: Darauf wäre zu achten.
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