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Zwei international sehr bekannte tschechische Marionetten sind Spejbl und Hurvínek.   

Spejbl wurde von dem Pilsener Realschullehrer Josef Skupa (1892 -1957) entworfen und 1919/20 von Karel Nosek geschnitzt; er sollte lustig und ein bisschen spießig sein, aber der Erfolg wollte sich nicht recht einstellen. Da erfand der Neffe des Schnitzers Gustav Nosek Spejbls augenrollenden Sohn Hurvínek und schenkte ihn Josef Skupa 1926.  

Nun entstanden sehr rasch die Dialoge voller Witz, Absurditäten und Missverständnissen.  

Beide Figuren werden traditionell bis heute immer nur von einem Sprecher gesprochen, an dessen stimmliche Trennung hohe Maßstäbe angesetzt werden.

Darüber hinaus sollte er die Texte der beiden auf Tourneen stets in der jeweiligen Landessprache des gastgebenden Landes sprechen können. 

Die frechen Sketche beider Figuren werden rasch durch Schallplattenaufnahmen, Filme und Tourneen international bekannt und beliebt. Anfang 1944 verhaftet, kann Skupa 1945 aus dem Zuchthaus durch das brennende Dresden nach Prag fliehen. Spejbl und Hurvínek ‘überleben’ in einem Tresor der Gestapo in Pilsen. Skupa eröffnet mit ihnen im September 1945 seine feste Spielstätte in Prag. Sein Marionettentheater wird durch seine Tourneen, Fernsehaufzeichnungen und Filme und Skupas erfolgreiche Nachfolger*innen Miloš Kirschner (1927–1996) und Helena Štáchová (1944–2019) bis heute eines der international bekanntesten Marionettentheater überhaupt. Übrigens gastierte das Theater sogar am 3. Februar 1990 im Lübecker Kolosseum 

Das populäre Gespann Spejbl und Hurvínek gibt es inzwischen in vielen Nachbildungen und Größen. Auch in unserer Lübecker Sammlung befinden sich zwei Figuren in voller Bühnengröße.  

Stolz kann das Theater Spejbl und Hurvínek dieses Jahr 2020 den Hundertsten Geburtstag feiern! 

Und so hören sich Spejbl und Hurvínek an:
Erzählt uns in den Kommentaren, welcher Sprecher euer Favorit ist.

Die Stimme von Josef Skupa:

… und so klingt hingegen Milos Kirschner:

Wie gefallen euch die neuen Stimmen von Spejbl und Hurvínkek?

Wenn euch das Thema Sprechen im Figurentheater genauso interessiert, wie uns, schaut doch mal in den Artikel von Silke Technau zur Sonderausstellung Voice of Puppetry des Museum für Puppentheaterkultur rein.